stadtregion.org | Stadt und Bahn | U-Bahn | Frankfurt | Fahrzeuge

U-Bahn Frankfurt

Fahrzeuge

Die Frankfurter U-Bahn hatte bisher vier Wagentypen, die mit U1, U2, U3 und U4 bezeichnet werden. Die Bezeichnung ist ausgesprochen unglücklich gewählt, weil dadurch Verwechslungen mit den gleichnamigen Liniennummern geradezu erzwungen werden. Es ist nämlich keineswegs so, daß Wagen des Typs U3 auch auf der Linie U3 fahren würden, sondern stattdessen auf der U4. Dafür fährt der Typ U4 auf der U2, während auf der U1, U7 und der U3 der Typ U2 fährt. Auf der U6 fahren aber noch Straßenbahnwagen des Typs Pt. Alles klar?

 Typ U1 

Wagen 1001Dieses formschöne Exemplar steht im Frankfurter Verkehrsmuseum in Schwanheim. Es ist das letzte erhaltene seiner Art. Allerdings gab es überhaupt nur zwei davon. Sie waren offensichtlich derartige Fehlkonstruktionen, daß man nicht nur darauf verzichtete, weitere Wagen dieses Typs zu kaufen, sondern die beiden bestehenden bereits 1976, nach acht Jahren Betrieb in den Ruhestand schickte. Gebaut wurden sie 1965 und wie alle Frankfurter U-Bahn-Fahrzeuge von der Firma DÜWAG.


 Typ U2 

Der Wagentyp U2 war wesentlich erfolgreicher als der Vorgänger. Bis heute kann man diesen Zügen auf der Frankfurter U-Bahn kaum aus dem Weg gehen. Sie fahren seit 1968 auf der A-Linie und seit einigen Jahren auch auf der C-Linie (U7).

Von 1968 bis 1985 wurden von dieser Sorte über 100 Stück gebaut. Die Wagen waren früher in den Stadtfarben weiß und rot lackiert, was deutlich schöner aussah als das spätere Orange. Dieses wird seit Mitte der Neunziger Jahre nach und nach durch das neue VGF-Türkis abgelöst. Ob das wirklich ein Gewinn ist, muß sich noch herausstellen. Einzigartig und damit wiedererkennbar ist das Türkis jedenfalls. Bisher weiß ich jedenfalls von keinem anderen Verkehrsbetrieb, der auf die Idee kam, seine Fahrzeuge türkis zu lackieren. Ob es dafür etwa einen Grund gibt?

Der Wagentyp U2 fühlt sich übrigens auch an der frischen Luft wohl. Die A-Linie (U1-U3) befindet sich ja nur zu einem geringen Teil im Tunnel.

Sehr beliebt waren diese Wagen offenbar bei Managern nordamerikanischer Verkehrsbetriebe. Jedenfalls fährt diese Sorte Wagen (meist als oberirdische Stadtbahn) heute auch in Edmonton, Calgary (beides in Kanada), San Diego und in Sacramento (beides in Kalifornien). In Sacramento sehen sie etwas anders aus, sind aber im Grunde baugleich mit den Frankfurter Exemplaren. Nur die Scheibenwischer werden vermutlich seltener benutzt als in Frankfurt.

 Typ U3 

Der Wagentyp U3 fährt auf der U4. So ist das. Weil mir der Frankfurter Linienzauber nicht so behagt, rede ich statt von den Linien U1-U7 lieber von den Linien A, B und C, denn mehr als diese sind es eigentlich nicht. Also: der Wagentyp U3 fährt auf der B-Linie. Und nirgendwo sonst. Auf der A-Linie sind nämlich die Bahnsteige zu niedrig dafür, und auf Linie C fahren ja jetzt die alten U2-Wagen, die die bisher dort benutzten Straßenbahn-Fahrzeuge ersetzen.

Soweit ich weiß, gibt es vom Typ U3 27 Exemplare (Wagennummern 451 bis 477), die 1979 und 1980 gebaut wurden, pünktlich zur Eröffnung der Bornheimer U-Bahn.

Während man bei den U2-Wagen noch deutlich die Abstammung von der Straßenbahn erkennen kann, sehen die U3-Wagen schon fast aus wie richtige U-Bahnen. Wie man auf dem Innenansichts-Foto sieht, erinnert eigentlich nur noch der Türöffner an eine Straßenbahn.

Die U3-Wagen sind meine Lieblingsfahrzeuge. Sie sind einfach die schönsten im Frankfurter U-Bahn-Netz. Die U2 sehen aus wie verzüchtete Straßenbahnen, und an die neuen U4 habe ich mich auch noch nicht so richtig gewöhnt. Die U3 mit ihrer großen, einteiligen Frontscheiben und ihrem klassischen Kastenprofil gefallen mir wirklich am besten. Aber das ist ja nur meine Meinung.

 Typ U4 

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es den Fahrzeugtyp U4. Dieser fuhr zunächst auf der Linie U2, soll sich aber im Laufe der Zeit auf das gesamte Netz ausbreiten. Er ist genetisch eng verwandt mit den Straßenbahnen der Baureihe R, die wohl als großer Flop in die lokale Verkehrsgeschichte eingehen werden. Die U-Bahn-Wagen U4 scheinen besser zu funktionieren. Es werden bis zu vier Einheiten (jeweils Doppelwagen mit einem Gelenk in der Mitte) hintereinandergehängt. Im Moment werden die Bahnsteige des Frankfurter U-Bahnnetzes auf eine einheitliche Höhe gebracht (bisher gab es auf jeder Linie andere Bahnsteighöhen), sodaß irgendwann der Fahrzeugtyp U4 alle Linien übernehmen kann.